„Ich weiß eh schon…“ – sagt dein Kopf. Und dein Herz so: Hilfe.
- Kilian Benno Moll
- vor 7 Tagen
- 2 Min. Lesezeit

Ein Text vom verrückten Coach Kilian – ohne Ratgeber, ohne Besserwissen, aber mit Kaffee und Klarheit.
Da kommen sie rein – die Klugen. Die Reflektierten. Die, die schon alles gelesen, gehört, verarbeitet haben. Und bevor ich überhaupt „Hallo“ sagen kann, kommt der Satz: „Ich weiß eh schon, was los ist.“
Dann folgt eine Liste:
Das mit dem inneren Kind, ja klar, kenne ich.
Die Sache mit den Grenzen – weiß ich eh, das müsste ich mehr machen.
Der Stress kommt vom Perfektionismus, das ist mir bewusst.
Und ja, loslassen… müsste ich halt mal.
Selbstfürsorge – ist ein Thema.
Und eigentlich müsste ich mich selbst lieben, weiß ich eh.
Ich nicke. Nicht, weil ich's schon zehnmal gehört hab –sondern weil ich den Satz zwischen den Zeilen höre: „Ich weiß alles. Und trotzdem tut’s weh.“
Und manchmal steht da dann noch ein Satz wie: „Ich frage übrigens nur für eine Freundin…“Oder: „Also ich selber brauch’s nicht, aber ich kenne da jemanden…“- Und auch das ist okay. Denn manchmal ist genau dieser Umweg der einzige Weg, wie man sich traut. Ein erster, vorsichtiger Schritt – verkleidet als Sorge um jemand anderen. Aber zwischen den Zeilen spürt man oft: Da spricht jemand, der sich selbst meint. Und hofft, dass es nicht lächerlich ist, zu fühlen.
Viele kommen gar nicht erst. Sie googeln, sie scrollen, sie reden mit Freunden. Manche schreiben mir: „Ich glaub, ich brauch das eh nicht. Ich hab mich gut im Griff.“ Und fünf Minuten später erzählen sie mir in der Mail ihr halbes Leben. Weil irgendetwas in ihnen eben doch spürt: Wissen hilft – aber es heilt nicht automatisch.
Denn du kannst alles kapiert haben und trotzdem in der Nacht wachliegen. Du kannst alle Podcasts kennen und trotzdem heulen, wenn dich jemand übergeht. Du kannst alle Übungen machen – und innerlich doch auf der Stelle treten.
Das ist keine Schwäche. Das ist Leben.
Ich bin nicht der Coach, der mit dir Pläne schreibt oder Methoden abarbeitet. Ich bin der Verrückte, der dich fragt: „Was wäre, wenn du heute mal gar nichts wissen müsstest?“ Was, wenn du dich nicht mehr über dein Wissen schützen musst? Was, wenn es nicht darum geht, alles im Griff zu haben, sondern einfach mal zu sagen: „So. Da bin ich. Mit all dem, was ich eh schon weiß. Und trotzdem… häng ich fest.“
Dann setzen wir uns hin. Vielleicht mit Kaffee. Vielleicht mit Schweigen. Vielleicht mit einem lauten Lachen, weil du erkennst, wie wahnsinnig anstrengend das ist – dieses ständige Wissen.
Ich hab keinen Zettel mit Lösungen. Aber ich hab Raum für das, was in dir echt ist. Und manchmal verändert sich schon was, wenn du nicht mehr alles beweisen musst.
Wenn du dich zeigst. Ohne Maske. Ohne klugen Spruch. Ohne „Ich hab das eh schon verarbeitet.“
Sondern einfach: Du.
Und ich sag dir was – das ist viel mutiger als jedes Wissen.
Bereit für ein Gespräch, das du eigentlich gar nicht brauchst? Dann komm trotzdem. Vielleicht genau deshalb.
Dein verrückter Coach Kilian
Echt. Nah. Ohne Show – und genau deshalb so wirkungsvoll.
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