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Fühlen – der rote Faden des Lebens

  • 4. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit
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Wenn Leben entsteht

Schon im Moment der Befruchtung beginnt etwas zu schwingen. Zwei Zellen verbinden sich – und in dieser Verbindung steckt bereits Information, Energie und Schwingung. Noch bevor das Kind ein Gehirn hat, spürt der Körper. Jede Zelle reagiert auf Schwingungen, Wärme, Berührung, auf das Feld der Mutter. Das Kind fühlt, lange bevor es denkt.


Ab etwa der 7.–8. Schwangerschaftswoche nimmt der Embryo erste Sinnesreize wahr – Vibrationen, Herzschläge, Töne. Das Herz beginnt zu schlagen, bevor das Gehirn „fertig“ ist. Fühlen kommt also vor dem Denken.


Schwangerschaft – Fühlen im Mutterleib

Das Baby fühlt alles, was im Umfeld passiert – über den Körper der Mutter: Freude, Angst, Entspannung, Liebe, Stress. Die Hormone der Mutter – Cortisol, Oxytocin, Dopamin – fließen durch die Nabelschnur. So lernt das Kind schon im Bauch, was „sicher“ und was „bedrohlich“ ist. Wenn die Mutter lacht, fühlt das Kind Leichtigkeit. Wenn sie Angst hat, fühlt das Kind Enge. Das ist der Beginn des emotionalen Gedächtnisses.


Geburt – der erste große Gefühlssturm

Die Geburt ist das erste große „Fühl-Erlebnis“.Plötzlich: Licht, Kälte, Geräusche, Atem – ein Schock, aber auch ein Aufwachen. Wenn das Neugeborene direkt in Nähe und Wärme kommt, entsteht Geborgenheit. Wenn nicht, entsteht Trennung. Diese ersten Minuten prägen tief, wie wir später Nähe, Vertrauen und Sicherheit empfinden.


Kindheit – das Fühlen lernen

Kinder fühlen alles direkt. Sie lachen, weinen, schreien, tanzen – ohne Filter. Doch dann beginnt die Welt, ihnen zu sagen, was „erlaubt“ ist: „Nicht weinen“, „Sei brav“, „Hab keine Angst“. So lernen viele Kinder, Gefühle zu unterdrücken. Aber genau da beginnt das, was wir Erwachsene oft suchen: wieder fühlen zu dürfen, ohne bewertet zu werden. Kinder zeigen uns, wie ehrlich Fühlen eigentlich geht.


Jugend – das Fühlen wird laut

In der Pubertät wird Fühlen wild, intensiv, widersprüchlich. Hormone bringen Schwung, Liebe, Wut, Sehnsucht – alles auf einmal. Das ist kein Chaos, sondern Lebensenergie, die Form sucht. Wer in dieser Zeit jemanden hat, der nicht urteilt, sondern zuhört, lernt: Gefühle sind keine Schwäche, sondern Kraft.


Erwachsensein – das Fühlen verstehen

Im Erwachsenenalter lernen wir, Gefühle zu benennen, einzuordnen, zuzulassen. Viele müssen es neu lernen, weil sie früh „abtrainiert“ wurden. Wenn wir wieder fühlen, öffnen wir uns – für Nähe, Freude, Sinn. Wir erkennen: Denken steuert, aber Fühlen führt. Fühlen ist unser innerer Kompass, der uns zeigt, was echt ist.


Alter & Sterben – das Fühlen wird stiller, aber tiefer

Mit den Jahren wird das Fühlen feiner. Wir brauchen weniger Worte, spüren mehr. Berührung, Musik, ein Blick – alles bekommt Bedeutung. Am Lebensende bleibt das Fühlen, auch wenn Worte verschwinden. Man spürt Nähe, Liebe, Frieden. Oft ist das Herz das Letzte, was aufhört zu schwingen. Und vielleicht beginnt dann ein neues Fühlen – in einer anderen Form.


Fühlen ist kein „Sinn“ – es ist unser innerstes Wesen. Es begleitet uns vom ersten Herzschlag bis zum letzten Atemzug. Wer fühlt, lebt. Wer sich vom Fühlen trennt, verliert sich. Und wer wieder beginnt zu fühlen, findet heim – zu sich selbst.


 
 
 

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