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❤️ Das Leben fühlt – vom ersten Herzschlag bis zum eigenen Gefühl

  • 4. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit
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Schon im Moment, in dem sich zwei Zellen begegnen, geschieht etwas Wunderbares. Zwei winzige Funken Leben finden zueinander – und in dieser Berührung beginnt etwas zu schwingen. Etwas Unsichtbares, das man nicht sehen, aber fühlen kann. Ein zarter Impuls, der sagt: Hier entsteht Leben.


Diese erste Schwingung ist mehr als Biologie. Es ist das leise Aufwachen einer neuen Seele, eines neuen Bewusstseins, das sich auf den Weg macht. In dieser Verbindung steckt Energie, Erinnerung, Liebe – die Essenz allen Seins.


Noch bevor sich ein Gehirn bildet, bevor ein Gedanke entstehen kann, spürt der Körper. Jede einzelne Zelle reagiert auf Schwingung, auf Klang, auf Wärme, auf das, was um sie herum lebt. Das Feld der Mutter wird zum ersten Zuhause, zur ersten Welt. Was sie fühlt, fließt durch sie hindurch – in den kleinen Körper, der wächst und lauscht.


Das Kind spürt, wenn Ruhe herrscht. Es spürt, wenn Nähe da ist. Und es spürt, wenn Spannung in der Luft liegt. Noch bevor es Worte gibt, erlebt es Geborgenheit, Angst, Freude oder Unruhe –alles durch Schwingung, durch Energie, durch das, was wir Fühlen nennen.


Ab etwa der siebten bis achten Schwangerschaftswoche beginnt der Embryo, Reize wahrzunehmen: Vibrationen. Herzschläge. Atemrhythmen. Ein Lied, das die Mutter hört. Eine Stimme, die sie liebt. Ein Moment der Stille. All das wird zu einer Sprache, die tiefer geht als jedes Wort.


Das Herz des Kindes beginnt zu schlagen, bevor das Gehirn „fertig“ ist. Und vielleicht liegt genau darin das größte Geheimnis unseres Daseins: Dass das Herz zuerst erwacht. Dass Fühlen vor Denken kommt. Dass Leben beginnt – nicht im Kopf, sondern im Herz.


Wenn Fühlen zur Welt kommt

Nach der Geburt bleibt das Kind ein fühlendes Wesen. Es denkt noch nicht – es schwingt. Wenn die Mutter lacht, wird der Körper leicht. Wenn sie traurig ist, spürt es Enge. Wenn jemand es liebevoll hält, breitet sich Wärme aus, und im ganzen kleinen Körper entsteht Sicherheit.


So entsteht die erste emotionale Landkarte:

Hier ist es sicher – hier nicht. Hier darf ich sein – hier muss ich mich anpassen.


Und ja – das ist auch eine energetische Erfahrung. Manche Menschen tragen eigene Verletzungen in sich. Sie sind innerlich unruhig, erschöpft oder verschlossen. Und doch können sie einem Kind Liebe schenken –nicht über perfekte Worte, sondern über Herzenergie. Ein warmer Blick, eine ruhige Stimme, eine Hand auf der Wange – das spürt das Kind. Es nimmt nicht das Gesagte wahr, sondern die Schwingung. Kinder fühlen, was echt ist.


Wenn Geborgenheit fehlt

Doch was geschieht, wenn diese Wärme nicht da ist? Wenn statt Nähe nur Distanz bleibt? Wenn der kleine Körper Kälte spürt, wenn die Stimmen laut sind, die Hände hart, wenn Angst, Stress oder Gewalt den Raum erfüllen?


Dann zieht sich das Fühlen zusammen. Der Körper macht zu – um zu überleben. Das Kind lernt, sich zu schützen, indem es weniger spürt. Es spürt nicht mehr, um nicht zerbrochen zu werden.


Im Inneren entsteht ein Muster: „Ich darf nicht fühlen – sonst tut es weh. “Und dieses Muster kann ein Leben lang wirken. Viele Erwachsene spüren später Leere, nicht weil sie nichts fühlen können, sondern weil sie gelernt haben, nicht zu fühlen, um sich selbst zu retten.


Doch das Wunder ist: Fühlen lässt sich wieder öffnen. Wenn ein Mensch später Liebe, Ruhe, Achtsamkeit erlebt –in Begegnungen, in Berührung, in stillen Momenten –dann beginnt das alte System zu schmelzen. Das Herz erinnert sich. Und das, was einst gefroren war, wird wieder weich.


Wenn das Ich erwacht

Rund um den zweiten Geburtstag geschieht etwas Neues. Das Kind erkennt sich im Spiegel, beginnt „Ich“ zu sagen –und mit diesem Wort erwacht das Bewusstsein für sich selbst. Zum ersten Mal kann es unterscheiden: Was fühle ich – und was fühlst du?


Doch dieses Ich ist noch zart, durchlässig, suchend. Es braucht Menschen, die ihm zeigen, dass seine Gefühle richtig sind. Menschen, die sagen:


„Ich sehe dich. Du darfst traurig, wütend, fröhlich oder ängstlich sein.“


Diese Spiegelung ist wie ein Anker. Sie hilft dem Kind, sich selbst zu spüren – nicht über Leistung, sondern über echte Resonanz. Jedes Mal, wenn ein Erwachsener einem Kind mit offenem Herzen begegnet, entsteht ein Stück innerer Sicherheit.


Wenn das Herz sich selbst erkennt

Zwischen dem vierten und siebten Lebensjahr lernt das Kind, eigene Gefühle zu erkennen und sie von den Gefühlen anderer zu trennen. Es spürt: „Mama ist traurig, aber ich darf trotzdem lachen.“ „Papa ist gestresst, doch das bin nicht ich.“


Jetzt beginnt das Kind, im eigenen Klang zu schwingen. Das ist der Moment, in dem Fühlen Tiefe bekommt –nicht mehr nur Spiegelung, sondern Ausdruck. Das Herz erkennt sich selbst. Es beginnt zu leuchten, weil es merkt: Ich darf sein, wie ich bin.


Fühlen ist die erste Sprache des Lebens. Und sie begleitet uns – vom ersten Herzschlag bis zum letzten Atemzug. Wenn ein Kind fühlen darf, was wirklich seins ist, entsteht etwas, das bleibt: Innere Ruhe. Vertrauen. Menschlichkeit. ❤️


 
 
 

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